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Jin Shin Jyutsu – „Hilfe zur Selbsthilfe“ oder: ein Weg, wieder ins Gleichgewicht zu kommen

Worum geht es bei Jin Shin Jyutsu?

„Was, ich soll mich besser kennen lernen und mir auch noch selbst helfen können, um zu gesunden und in meine innere Harmonie zurückzufinden? Das glaube ich nicht!“  Ich muss schmunzeln, weil ich diese Worte so oder in ähnlicher Form schon so oft hörte.  

Doch genau darum geht es bei dieser fernöstlichen Kunst.

In der Hektik des Alltags fällt es uns oft schwer, eigene Wünsche und Bedürfnisse wahrzunehmen, da uns die Ruhe und Stille fehlen. Alle Belastungen wirken sich im Laufe der Zeit auf Körper, Seele und Geist aus. Der Körper kommt ins Ungleichgewicht, er antwortet mit Unwohlsein, Verspannungen und, schenken wir ihm nach wie vor kein Gehör, mit Krankheiten. 

Jin Shin Jyutsu unterschiedet 26 Sicherheitsenergieschlösser, die sich an der Vorder- und Rückseite des Körpers befinden. Diese Schlösser schützen den Körper vor äußeren Einflüssen. Falsche Essgewohnheiten und seelische Spannungen, störende Gedanken und Stress können unter anderem solch eine Schloss verschließen. Der Fluss der Lebensenergie blockiert, folglich führt dies zu einer Disharmonie im Körper und auf Dauer zu einer Krankheit. 

Jin Shin Jyutsu hilft dabei, diese Verspannungen abzubauen, das Gleichgewicht in uns wiederherzustellen und somit Krankheiten vorzubeugen. Die uns durchströmende Lebensenergie wird in die richtigen Bahnen gelenkt, damit lösen sich Disharmonien auf. Unsere Kräfte aktivieren sich, und das alles durch einfache Handauflegungssequenzen.

Wie lässt sich Jin Shin Jutsu übersetzen?

Jin               =        wissender, mitfühlender Mensch

Shin            =        Schöpfer

Jyutsu        =        Kunst (keine Technik)

Frei übersetzt bedeutet Jin Shin Jyutsu „Die Kunst des Schöpfers für mich persönlich.“ oder „Die Kunst, mich selbst kennenzulernen und mir selbst zu helfen“.

„Erkennen, Wissen, Tun“ ist bei Jin Shin Jyutsu Hilfe zur Selbsthilfe.

Wer kann es ausüben und wo?

Jede/jeder kann in jedem Alter Jin Shin Jyutsu anwenden, überall, im Sitzen, Liegen oder Stehen, während man Radio hört, sich eine Sendung im Fernsehen anschaut, einem Vortrag lauscht, im Theater sitzt oder auf der Couch daheim. 

Für die Anwendung von Jin Shin Jyutsu benötigen wir unsere beiden Hände. Das Halten der Finger harmonisiert den Körper, die Seele und den Geist. Diese Kunst ist so einfach! Doch bringt erst die Anwendung Erfolg, Wissen allein genügt nicht. Die Kleidung wird anbehalten, selbst Schuhe, Gips, Bandagen oder Stützapparate sind kein Hindernis, um die heilende Kraft von Jin Shin Jyutsu zu empfangen.

In Jin Shin Jyutsu hat jeder Finger eine Bedeutung

Jin Shin Jyutsu betrachtet die Hände als Startkabel. Unsere Hände sind alles, was wir benötigen, um unsere körperliche und geistige Vitalität zu verbessern, Disharmonien zu beheben und die Energien des Körpers wieder fließen zu lassen.

In Jin Shin Jyutsu hat jeder Finger eine Bedeutung und steht mit Organen, Muskeln usw. in Verbindung.

Der Daumen zum Beispiel ist unter anderem mit unserer Milz und unserem Magen verbunden und hat die Zuordnung „Sorge“. Der kleine Finger gehört zum Herz, zum Knochenbau und zum Dünndarm. Er hat die Zuordnung Einstellung/Verstellung, vielleicht lacht der Mensch, obwohl ihm nach weinen zumute ist.

Wer mehr wissen möchte

Die ursprüngliche Heiltradition zieht keinen Unterschied zwischen Körper, Geist und Seele und sieht alles als Einheit. Die Praktiken, die zur Unterstützung des Körpers eingesetzt werden, sind auf körperliche, emotionale und spirituelle Ganzheit ausgerichtet. So gibt es in Jin Shin Jyutsu beispielsweise Griffe bei Erstickungsgefahr, zur Stärkung des Immunsystems, bei Gallenkoliken, bei Krämpfen usw. Sehr wirksam ist der sogenannte Krankenhausstrom. Er hilft, vor und nach einer Operation angewendet, dass der Operierte nicht zu viel Blut verliert. Der Behandelte fühlt sich während der Behandlung oder danach sehr entspannt, so schlafen viele bei Anwendung des Stroms ein.

Wer entdeckte diese fast vergessene wunderbare Heilkunst wieder?  

Jiro Murai, ein Japaner, entdeckte diese alte Heilkunst, die in Japan in alten Zeiten am Kaiserhof ausgeübt wurde, wieder. Er, zweiter Sohn aus einer alten, traditionellen Arztfamilie, wollte lieber das Leben in allen Lebenslagen erfahren als Arzt zu werden. Dabei trieb er manche Erforschung bis zum Exzess.

Zu Beginn des Jahres 2 000, Jiro Murai war noch ein junger Mann, erkrankte er sehr schwer. Niemand konnte ihm bei dieser tödlichen Krankheit dauerhaft helfen. Deshalb bat er darum, von seiner Familie zu einer einsamen Berghütte gebracht zu werden, die im Besitz der Familie war. Nach acht Tagen sollte man nach ihm sehen.

Jiro Murai verbrachte die ersten Tage oft bewusstlos. Wenn er erwachte, meditierte er und strömte seine Finger. Er fror innerlich, an jedem Tag wurde ihm kälter, bis am 7. Tag eine Änderung eintrat. Er fühlte sich wie in ein Feuer geworfen. Als die große Hitze nachließ, war er völlig gesund. Er kniete nieder, dankte Gott für dieses Geschenk und gelobte, sein weiteres Leben in den Dienst von Jin Shin Jyutsu zu stellen und dieses alte Wissen zu erforschen. Jiro Murai hielt sein Versprechen.

Wie kam dieses Wissen in die Welt?

Eines Tages begegnete Jiro Murai einer jungen Japenerin, in Amerika lebend, namens Mary. Sie war nach Japan gekommen, um englisch zu unterrichten. Jiro Murai sah sie an und sagte: „Willst Du für mich ein Geschenk in die USA mitnehmen?“ Sie willigte ein, unwissend über die Bedeutung dieses Geschenks. Weshalb sie nach Japan gekommen war wurde ihr bewusst, als sie die erste Vorlesung von Jiro Murai besuchte. In Japan lernte sie einen Amerikaner kennen, heiratete ihn und zog später mit ihm nach Texas.

Mary Burmeister brachte die Kunst Jin Shin Jyutsu in die Welt. Mitte der 70er Jahre war Mary das erste Mal in Deutschland. Mittlerweile finden in der ganzen Welt Kurse über Jin Shin Jyutsu statt, die Europazentrale befindet sich in Bonn.